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Hörstel/Riesenbeck

Brumleytal und Doktors Lock

 

Start
Wanderparkplatz Postdamm
Postdamm
48477 Hörstel (Kreis Steinfurt)


Charakter/Anspruch
XX
Y

ca 6,4 km
123 Höhenmeter

überwiegend Waldpfade

Besonderheiten
Klettergebiet Brumleytal
Ehrenfriedhof Brumleytal
Doktors Lock in der Kaiserei

 Juni 2014

 
Dieser Track führt einmal mehr durch den Teuto, wie der Teutoburger Wald in Osnabrück auch gerne genannt wird. Und zwar durch seinen westlichen Anfangsbereich bei Hörstel.
Start ist am Wanderparkplatz Postdamm. Der Postdamm war vermutlich der Weg, der nach 1803 von den Postboten zwischen Ibbenbüren und Riesenbeck benutzt wurde. (Quelle: http://www.heimatvereine.hoerstel.de/strassennamen_p.html
)

Wir queren den Postdamm und folgen dem pfadigen, recht steilen sandigen Hermannsweg hinunter. Schon bald erreichen wir einen Rastplatz. Ein alter Mühlenstein dient als Tisch. Wir befinden uns hier in der Kaiserei.
So viel steht fest: Die Kaiserei ist ein Flurstück und zwar ein Quertal im Teutoburger Wald mit Waldbestand, Quellen und einer Felsengrotte, Doktors Lock genannt.
Nicht eindeutig ist, worauf der Name Kaiserei zurückzuführen ist. Geht er auf kaiserliche Rechte im Mittelalter zurück? Leitet er sich vom lateinischen Wort für "Einschnitt" = caesura ab? Oder liegt der Ursprung des Namens doch eher im Niederdeutschen? Dort wurden Gänse als Gaise bezeichnet. Und diese hätten hier im wasserreichen Quertal jedenfalls gute Lebensbedingungen vorgefunden.
(Quelle:
http://www.stadtmuseum-ibbenbueren.de/nki_hoehlen_und_felsformationen.htm Absatz: Die Kaiserei bei Riesenbeck ...)

Wir jedenfalls gehen den Hermannsweg weiter und gelangen schließlich zu einer 5-armigen Wegespinne. Hier führt der Hermannsweg geradeaus hinunter. Wir folgen ihm jedoch nicht weiter, sondern biegen links zwischen den beiden Bänken ab. An der kurz darauf folgenden Gabelung biegen wir rechts in den schmalen Pfad und folgen diesem durch ein heidelbeerreiches Gebiet bis zum Brumleytal.
 
Kaiserei Riesenbeck / Hörstel
 
Ein noch schmalerer Pfad geht nun rechts ab und führt uns direkt zur Kante des offen gelassenen Steinbruchs. Dieser gehört dem Kletterverein Bergfreunde Ibbenbüren e.V. und steht nur den Mitgliedern zum Klettern zur Verfügung. Steigt man den steilen Pfad östlich des Steinbruchs hinab, gelangt man zum Eingangstor. Auch Nichtmitglieder des Vereins dürfen den Steinbruch auf eigene Gefahr betreten, aber eben nicht selber an den Steilwänden klettern.
 
Brumleytal - Privates Klettergebiet in altem Steinbruch
 
Bei unserer Wanderung heute treffen wir zwar keine Kletterer, aber es gibt ein wunderschönes Video dazu.
 
Brumleytal - Klettergebiet in Riesenbeck (Hörsel, Kreis Steinfurt)
 
Aber auch wir Nur-Wanderer sind von diesem Ort mit dem kleinen Feuchtbiotop direkt vor der Felswand begeistert und folgen dem Spruch an der Hütte gerne. 
Brumleytal - Spruch zum Müll

 

 
Nun ein schmerzlicher Zeitsprung von nur ca 70 Jahren zurück in die Vergangenheit. Unterhalb des Steinbruchs liegt eine der 7 Kriegsgräberstätten in Hörstel, der Ehrenfriedhof Brumleytal in Riesenbeck. Trotz des nahenden Kriegsendes wurde hier 1945 noch einmal erbittert gekämpft. Durch Bomben, Brückensprengungen und schwere Artillerie mussten viele junge Menschen, Deutsche wie Briten, auf unbeschreiblich schreckliche Art und Weise sterben.
 
Kriegsgräberstätte in Hörstel - Ehrenfriedhof Brumleytal in Riesenbeck
 
Der Text auf der Informationstafel "wurde maßgeblich von Schülerinnen und Schülern des Goethe-Gymnasiums und der Hauptschule am Aasee in Ibbenbüren erarbeitet". Zum Lesen der Infotafel einfach HIER KLICKEN.
 
 
Wir folgen noch wenige Meter dem Hermannsweg in südwestlicher Richtung bis zu den Fischteichen am Bauernhof Rohmann, dort biegen wir in südöstlicher Richtung ab und folgen ab jetzt lange Zeit dem Waldrandpfad. Er wird immer idyllischer und schließlich heißt es aufpassen, dass man richtig abbiegt. Anhand der GPS-Daten sollte das kein Problem sein.
Steht man allerdings bereits vor dem Schild "Große Brocks Teichanlagen", ist man ein Stück zu weit gegangen. Also den Pfad zurück und an der Gabelung links dem etwas breiteren Weg folgen. Dieser führt am Hexenpütt einem Quellbrunnen, vorbei und dann direkt zum Doktors Loch.
 
Doktors Lock in Riesenbeck/Hörstel
 
Das Doktors Lock ist eine Rundbogengrotte von ca. 3 Meter Länge. Es ist davon auszugehen, dass sie per Hand in das Felsmassiv geschlagen wurde. Bereits 1515 wurde diese als Einsiedelei urkundlich erwähnt.
 
"Die Bezeichnung 'Doktors Loch' geht wohl auf dessen Nutzung durch den angesehenen Sanitätsrat Dr. Verlage aus Riesenbeck zurück. Vermutlich hat er um 1850 die Fischteiche als Pächter der Kaiserei und die Felsgrotte an den Teichen für seine Zwecke genutzt. Unterlagen über einen Pachtvertrag mit Dr. Verlage dürften im Archiv des Hauses Surenburg vorhanden sein. In der Urkarte von 1827 sind diese Teiche noch nicht eingezeichnet. Eigentümer der Kaiserei ist damals wie heute die Familie Heereman von der Surenburg. Links von Doktors Loch ist ein Luftschutzstollen von etwa sieben Meter Länge. Er wurde 1944 als Erweiterung einer vorhandenen natürlichen Kluft angelegt. Er sollte mit der Felsengrotte verbunden werden. Die Grotte sollte dann als Notausgang für den Stollen dienen. Weil der Krieg im April 1945 endete, war der Notausgang nicht mehr erforderlich" (Quelle: 2009 SUER, veröffentlicht vom Stadtmuseum Ibbenbüren) HIER KLICKEN
 
Wer hier noch mehr Geheimnisse vermutet, der hat natürlich Recht. Sagen ranken sich um die Kaiserei mit ihrem Doktors Lock und auch von Naturphänomenen wie dem Leuchtmoos wird berichtet. Genug Gelegenheiten für Interessierte, weiter zu forschen.

Wir verlassen diesen geheimnisvollen Ort und folgen den Pfaden mittels unserer GPS-Daten bis zum Parkplatz zurück. Der letzte Schlenker (der Pfad hier wächst zunehmend zu) kann natürlich abgekürzt werden, indem man direkt am Postdamm entlang geht.

 


 
 
Kurzinfo
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Dafür bitten wir um Verständnis.
 
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