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Hilter / Hankenberge

Zeche Hilterberg - Großer Freeden

 

Start
Wanderparkplatz "Zum Limberg"
Zum Limberg
49176 Hilter


Charakter/Anspruch

XXX  
ca 11 km
287 Höhenmeter

Nadel- und Mischwald

Besonderheiten

Lerchenspornblüte im Freeden
Limberg (Hilter Zeche, Zeppelinabsturz)
Dütequelle

Einkehr
Route 68

Kartenempfehlung
Wander- und Freizeitkarte Bad Iburg

Lerchenspornblüte:
FREED-O-METER (TERRA.vita)

April 2012
 
Diese Wanderung beginnt am Wanderparkplatz "Zum Limberg" (Hilter/Hankenberge). In unmittelbarer Nähe zum Parkplatz (ca 100m) liegt die ehemalige Steinkohlenzeche Hilterberg.
Der Wanderweg führt an den Dütequellen entlang zum "Naturwald Großer Freeden". Auf dem Rückweg geht es am Sandsteinbruch im Hohns-Berg, am Zeppelinstein, am Schlochterbach sowie am Karlsstollen vorbei.
Fichten- und Buchenwald überwiegen, Waldwege und Pfade wechseln sich ab. Insgesamt sind lediglich ca 400 m Asphaltwirtschaftswege zu gehen.
 
Hilter - Dütequelle - Gelbes Windröschen - Waldweg
 
Anfangs geht es auf etwas breiteren festen Wegen durch Fichtenwald. Die Düte speist sich aus mehreren kleinen Quellen. Die entstehenden Bäche verlaufen in tief eingeschnittenen Erosionstälern, typisch für den Teutoburger Wald.
Die früher entlang der Bäche angepflanzten Fichten wirkten sich jedoch negativ aus, da die herabfallenden Nadeln ein saures Milieu bewirken. Nach und nach werden die Fichtenwälder deshalb wieder in natürliche Auenwälder umgewandelt. Erlen und Eschen mit einer entsprechenden Krautschicht sollen künftig wieder die Bäche begleiten, damit sich Forellen, Feuersalamander und Eisvögel heimisch fühlen können.
Im weiteren Verlauf der Wanderung werden die Wege schmaler, es geht bergauf und bergab, Buchen und die entsprechenden kalkliebenden Frühblüher begleiten uns: Mengen an Waldbingelkraut, aber auch Waldveilchen und Buschwindröschen, sowie das seltenere gelbe Windröschen. Dazwischen Waldmeister oder auch Bärlauch.
 
Bad Iburg -

Dann endlich haben wir den 269,3 m hohen Berg, den Großen Freeden, erreicht. (Freeden (Wikipedia)
Wanderer, Naturliebhaber, Touristen warten jedes Jahr darauf, dass "Der Freeden blüht". Ende März, Anfang April ist es soweit und auf beiden Hangseiten des schmalen Kammweges breiten sich die purpur bis lila, weiß durchwirkten Blütenteppiche aus. Der Hohle Lerchensporn fühlt sich hier seit Jahren heimisch und hat sich unübersehbar weit ausgebreitet.
Seit 2002 sind der Kleine und Große Freeden als Naturschutzgebiet ausgewiesen, ein Teil des Großen Freedens sogar schon seit 1972 als Naturwald, seit Anfang der 1990er Jahre mit einer Fläche von 41,3 Hektar.
(Quelle: Zur Entwicklung der Bestandesstruktur im Naturwald "Großer Freeden").

Mehrere rote Schilder sind hier aufgestellt. Darauf heißt es:
  Naturwald «Großer Freeden»
Hier wird der Wald ohne menschliche Einflussnahme seiner natürlichen Entwicklung überlassen. Dadurch wird die empfindliche
  Waldlebensgemeinschaft besonders geschützt.
• Selbst kranke und tote Bäume werden nicht gefällt oder entnommen. Hierdurch entsteht eine besondere Gefahr.
Aus diesen Gründen ist das Betreten dieser Waldbestände und der gesperrten Wege untersagt. §31 NWaldLG
   Bitte haben Sie hierfür Verständnis.
• Die nicht gesperrten Wege dürfen Sie weiterhin auf eigene Gefahr benutzen, aber auch hier besteht vergrößerte Unfallgefahr durch
  herabstürzende Baumteile.
  Das Land Niedersachsen haftet nicht. (§30 NWaldLG)!

Wie auf dem Foto zu sehen ist, sind wir dieser Gefahr erfolgreich entgangen. Auch Zusammenstöße mit den Besucherscharen, die von Bad Iburg aus in den Freeden strömen, konnten wir vermeiden, da unsere Wegführung heute nur den östlichen Teil des Großen Freedens streifte. Wir erreichen den Georgsplatz, einen Wanderwegekreuzungspunkt mit Wanderhütte, «benannt nach dem letzten, erblindeten König Georg V. von Hannover. Er regierte von 1851 - 1866. Danach wurde Hannover eine Provinz von Preußen.»

 
Hilter - Sandsteinbruch im Hohnsberg
 

Ein kleines Stück geht es auf der asphaltierten Waldchaussee weiter, dann biegen wir ab und gelangen über einen Hohlweg und mehrere Stufen in den imposanten wildromantischen Sandsteinbruch im Hohns-Berg. Hier wurde das Zamites iburgensis - ein Pflanzenfossil vom Hohnsberg entdeckt.

Hilter - Waldameisen - Zeppelinstein - Schlochterbach - Karlsstollen
 

Nicht versteinert, sondern überaus vital sind die Unmengen an Roten Waldameisen, die wir ein wenig später beobachten. Sie haben sich für zwei weitere Nestgründungen je einen morschen Baumstumpf gesucht und tragen dort kleinste Zweige und Moos zusammen. Später werden sie dann diese Haufen mit Fichtennadeln abdecken. Ein alter fertiger Ameisenhaufen ist in der Nähe zu sehen, jetzt die zwei neuen dazu und fertig ist der Kolonieverband - es sei denn, Spechte plündern diesen für sie reich gedeckten Tisch. Übrigens, gerade die Waldameisen sind es auch, die zur teppichartigen Vermehrung des Lerchensporns beitragen.
(Deutsche Ameisenschutzwarte e.V.)

Nicht immer ist das Wetter so schön wie an diesem Ostersonntag. Am 28.6.1910 führte ein Schneesturm zum Zeppelinabsturz am Limberg. 1911 wurde an der Unglücksstelle vom Teutoburger-Wald-Gebirgsverein ein Gedenkstein (Zeppelinstein) errichtet. Auf der Bronzetafel ist folgende Inschrift zu lesen:
Hier strandete schneebedeckt im Sturm am 28.6.1910 das erste Verkehrs-Luftschiff Z 7 'Deutschland' - Trotzdem vorwärts -

Zeppelinabsturz (Wikipedia)

Ein wenig weiter können unsere Vierbeiner ihren Durst im Schlochterbach löschen. Dieser mündet südlich von Kloster Oesede in die Düte.

In diesem Gebiet herrscht noch immer ein großer Wasserandrang. Zusammen mit etlichen Verwerfungen erschwerte dieser den Steinkohlenabbau in dieser Gegend erheblich. Dennoch konnten im Karlsstollen 9000 t Steinkohle jährlich gefördert werden. Der Karlsstollen wurde vom Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein von 1874 - 1903 betrieben. Die Stollenlänge betrug 920 m. Anfangs fand die Kohle vorrangig als Schmiedekohle Verwendung, später jedoch auch im Eisenhüttenbetrieb und als Ofenbrennstoff im Hausbereich. 1903 wurde der Karlsstollen und die beiden nachträglich angelegten Tiefbauschächte zugeschüttet und das Mundloch zugemauert. Das Mundloch ist noch heute zu sehen. Das Wasser, das in diesem Bereich aus der Erde tritt, ist sehr eisenhaltig. Ob dies auf Eisenerz im Boden hindeutet oder eventuell auf inzwischen rostige Loren oder anderes Werkzeug zurückzuführen ist, das im Stollen zurückgelassen wurde, es gibt unterschiedliche Vermutungen.
Nach den Weltkriegen wurde übrigens am Limberg nochmals im Notbergbau Kohle abgebaut, die letzte 1953. 1957 erlosch dann nach 99 Jahren die Konzession zum Kohleabbau im Feld "Hilterberg". Steinkohlevorkommen aber gibt es hier auch heute noch.
Quelle:
Kohlenbergbau im Feld Hilterberg (Iburger Hefte 3)

Steinkohlenzeche Hilterberg - beim Wanderparkplatz Limberg
 

Am Wanderparkplatz "Zum Limberg" wieder angekommen, empfiehlt sich in jedem Fall vor der Abfahrt ein kurzer Abstecher zum ehemaligen ersten Tiefbauschacht der Zeche Hilterberg. Eine dort aufgestellte Schrifttafel informiert:

«Ehemalige Zeche Hilterberg
An dieser Stelle befand sich der Förderschacht des ersten Tiefbauschachtes der Zeche Hilterberg auf Wealden-Steinkohle (Alter ca. 133 Mio. Jahre) mit einer Teufe von 63,92 m. Erbaut in den Jahren 1885/86 war er verbunden auf einer Strecke von 920 m mit dem bereits 1872/73 abgeteuften Karlsstollen. Es war eine Schachtanlage mit maschinentechnischer Ausrüstung (u.a. zwei Dampfkessel) und mehreren Zechengebäuden. Abgebaut wurden Flöz 3 (Schmalebank) und Flöz 4 (Dickebank) auf mehreren Sohlen.
Nach Eröffnung der Bahnlinie Osnabrück - Brackwede im Jahre 1886 errichtete der Bergwerkseigentümer (Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein) von dieser Stelle bis zum Bahnhof Wellendorf eine 1630 m lange sogenannte Otto'sche Drahtseilbahn, um dort die Kohlen für den Weitertransport verladen zu können.
Nach einer zunächst durchschnittlichen Jahresfördermenge von 9000 t Kohle deckte die Zeche zwischen 1891 und 1893 den gesamten Bedarf des Stahlwerkes (60 t pro Tag) zur Gaserzeugung. Zeitweise waren in den Schachtanlagen bis zu 213 Bergleute beschäftigt.
Starke Wassereinbrüche und günstige Kohlebezugsmöglichkeiten von der Zeche Werne/Litte beendeten die Kohleförderung der Zeche Hilterberg am 31. März 1903. Damit wurde auch der Betrieb der Drahtseilbahn eingestellt.
Noch heute zeugen das Mundloch sowie die riesige Abraumhalde von der Blütezeit des Kohlebergbaues in diesem Raum.»

Die hier zur Schau gestellten beiden Bergwerksloren auf einem Schienenstück einer Grubenbahn, eine elektrisch betriebene Wasserhaltungspumpe und eine Kohlenwaage sind weitere Zeugnisse des Bergbaus. Allerdings stammen sie nicht aus der Zeche Hilterberg, sondern aus dem Ibbenbürener Kohlebergbau.

 
Weiterer Wandervorschlag (Auch als Anschlusswanderung geeignet)
Bad Iburg: Wenn der Freeden blüht - Vom Parkfriedhof aus rund um den Freeden (8,4 km)

 


 
 
Kurzinfo
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