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Bissendorf/Holte

 Heimatkundlicher Wanderweg zur Holter Burg (2)
 

 Heimatkundlicher Wanderweg / ca 7 km 
Fotos: Juni 2010 / Oktober 2011

Wanderparkplatz:
neben der Holter Kirche / Wandertafel Dorf Holte

Adresse:
An der Holter Kirche
49143 Bissendorf-Holte

Wegezeichen: Weißes Kleeblatt wegezeichen heimatkundlicher rundweg holte

Kartenempfehlung:
Wanderkarte mit Bissendorfer Burgenweg

Großformat der TERRA-vita-Wandertafel

 Einkehrempfehlung: 
Gaststätte Klefoth-Holtgreve

 


  
 

Auch auf dieser Wanderroute gelangen wir zur Burgruine Holter Burg. Und erfahren so ganz nebenbei auf 28 Hinweistafeln am Wegesrand allerhand Interessantes zur Geschichte und den Besonderheiten der Ortschaft Holte. Ob wirklich noch alle Hinweistafeln vorhanden sind, ist schwer zu sagen. Wir haben jedenfalls nicht alle entdeckt.
 Z.B. geht es an den Röthekuhlen vorbei, einem wichtigen Teil im Herstellungsprozess vom Flachs zum Leinen.

 

Röthekuhlen

"Heimatkundlicher Wanderweg: Holte

Röthekuhlen

Dieses Grundstück gehört mehreren Bauern. Sie hatten hier ihre Röthekuhlen. Hier rösteten sie ihren Flachs. Flachs oder Lein-Linum usitatissimum - ist eine der ältesten Kulturpflanzen. Er wurde früher sehr stark angebaut. Heute wird er kaum noch in botanischen Lehrbüchern genannt.

In unserem Osnabrücker Land ließ man den Samen nicht ausreifen. Besonders beliebt war russisches Saatgut, das über Riga gehandelt wurde. Am hundersten Tag des Jahres - 10. April - musste der Flachs gesät werden. Dabei musste eine neue, zumindest aber frisch gewaschene Hose getragen werden, sonst wächst zuviel Unkraut unter der Saat, lautete die alte Bauernregel. Je dichter die Saat, je feiner wurden die Stengel.
Fielen im Herbst die Blätter ab, wurden die Stengel gelb, wurde der Flachs bündelweise aus der Erde gezogen. Auf der Riffelbank streifte man die Samenkapseln ab. Aus ihnen gewann man Leinöl und Ölkuchen, ein begehrtes Viehfutter. Nun wurde der Flachs zur Röthekuhle gebracht und mit Brettern, die mit Steinen beschwert waren, einige Tage unter Wasser gedrückt. Durch den einsetzenden Fäulungsprozess trennte sich der Bast von den bolzigen Stengelteilen.Der nach dem Rösten getrocknete Flachs wurde in den Bockemühlen oder zu Hause mit der Brake gebrochen. Die der Faser noch anhaftenden Stengelteile wurden in der Schwinge mit messerartigen Holzbrettchen abgeschlagen. Nun musste er noch gehechelt werden, dann war die Faser fertig zum verspinnen.
Das Spinnrad soll übrigens um 1530 der Bildschnitzer Johann Jürgens in Watenbüttel bei Braunschweig erfunden haben."
 (Inschrift des Schildes)

  
  
  
 
Und auf der Hinweistafel am Schützenplatz ist zu lesen:
" Zur Landesverteidigung musste früher jeder Hof einen Bewaffneten stellen (Verordnung vom 9.August 1302). Diese Männer nannte man Schützen.
 Ihre Aufgaben: bei Feuersbrünsten löschen; bei Wolfsjagten die Treiberkette bilden; bei Märkten für Ordnung sorgen; bei Hinrichtungen, Gerichts- und Landtagen Absperrdienste leisten; in unruhigen Zeiten die Grenzen, Heerstrassen, Landwehren und Schlagbäume bewachen und, wenn Feinde das Land bedrohten, zur Waffe greifen, um Hab und Gut und die Heimat zu verteidigen. Schon um 1500 fanden in Holte Schützenfeste statt. ..."

Ausführliche Informationen gibt es in der Chronik des Schützenvereins Bissendorf-Holte e.V.

Wir können versichern, bei unserer Wanderung waren die Zeiten ruhig und wir nicht nur von der Landschaft und dem Engagement des Heimatvereins begeistert, sondern auch von den "langohrigen" Einwohnern, vom Einfallsreichtum und Humor im "Königreich" Holte.
 (Juni 2010)

SchildTwachtensteigEselreifenkönigreich holte
  

Als wir ein Jahr später im Oktober 2011 diese Wanderung wiederholten, freuten wir uns über die vielen neuen Infotafeln an der Holter Burg. So lassen sich die restaurierten Ruinen doch viel besser direkt vor Ort in ihrer ehemaligen Funktion verstehen.
Zusammen mit den ausführlichen heimatkundlichen Infos entlang der Strecke, ist diese Runde einfach eine sehr kurzweilige und informative Wanderung. Wer weiß schon von allen 3 Burgen in Holte (Meiers Burg, Holter Burg, Ledenburg), von den Verbindungen nach Osnabrück (Augustinerkloster, Holtstraße), dem Adelsgeschlecht von Holte, von den verschiedenen Aufgaben der Höfe (Meierhof, Ploghof, Wamhof), dem Notbrunnen, der Holter Landwehr, der urkundlich erstmals 1153 erwähnten Kirche zu Holte?
Allein die unter Denkmalschutz stehende Kirchensiedlung mit Meierhof, Pastorat, altem Schulhaus und Gastwirtschaft ist einen Besuch wert.
Übrigens, einige der Infotafeln sind in der Fotogalerie zu dieser Wanderung eingestellt. Bei den fehlenden war das Gegenlicht leider stärker als mein Fotografiervermögen.

 Auch die Wegführung war für diesen sonnigen Oktobertag ideal. Nach kurzen Strecken durch Waldgebiete konnten wir immer wieder zwischen Feld und Wiesen die Herbstsonne tanken. Der asphaltierte Streckenanteil (ca 2,5 km der Gesamtstrecke) störte dabei überhaupt nicht. Die kleinen Sträßchen wurden kaum befahren. Dafür könnte der Waldabschnitt zwischen Roter Straße und Borgloher Straße bei Regenwetter durchaus matschig sein.

 
Holte bei Bissendorf RöthekuhlenBissendorf/Holte Heimatkundlicher Weg
Bissendorf/Holte Heimatkundlicher WegBissendorf / Holte Heimatkundlicher Wanderweg Holter Burg
Bissendorf/Holte Heimatkundlicher Weg Rundweg Holter BurgBissendorf/Holte Heimatkundlicher Weg Holter Burg
Bissendorf/Holte Heimatkundlicher WegBissendorf / Holte Heimatkundlicher Wanderweg Kuhweg
Bissendorf / Holte Heimatkundlicher Wanderweg KuhwegBissendorf / Holte Heimatkundlicher Wanderweg Kuhweg
Bissendorf / Holte Heimatkundlicher Wanderweg Holter KircheBissendorf / Holte Heimatkundlicher Wanderweg Holter Kirchplatz

Fotogalerie zu dieser Wanderung

 


 
 
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